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Very Berry: Heidelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren vom eigenen Balkon & Garten

Lesezeit: 10 Minuten

Wer mag sie nicht die leckeren Beeren? Hast du schon gewusst, dass es gar nicht schwer ist sich einen „Naschgarten“ zuzulegen und zwar egal wo du Gärtnerst? Heidelbeeren und Erdbeeren lassen sich nämlich auch wunderbar im Topf anbauen. Auch spezielle Himbeer-Topfsorten gedeihen ganz prima am Balkon oder auf der Terrasse. Wir stellen dir unsere Top 3 vor und zeigen dir, was du beachten musst. Los gehts!

Beeren schmecken…..

  • …ob verarbeitet in Marmeladen, in Smoothies, in Säften, in Bowle,
  • ob einfach frisch verzehrt,
  • ob in der Torte, Roulade oder im Kuchen,
  • ob als leckeres Topping für das Frühstücksmüsli,
  • oder als leckere Nachspeise im Joghurt…

….superlecker, süß und fruchtig fein. Einige Gründe also die feinen Früchtchen selbst anzubauen!

Unsere 5 wichtigsten Beeren-Tipps

Vogelschutznetz über einem Heidelbeerstrauch – Schütze deine Ernte
  1. Vielfalt macht Freude: Leg dir einen Naschgarten an mit all den verschiedenen Beeren, die du gerne isst. Beim Gartenrundgang oder Balkonbesuch kannst du dann immer wieder die leckeren und süßen Früchte naschen.
  2. Schütze deine Beeren: Wenn du deine hart ersehnte Ernte nicht gerne mit Vögeln teilst, dann empfiehlt es sich Vogelschutz-Netze anzubringen. Spätestens sobald die ersten Beeren reif sind.
  3. Lange Ernte & viel Ertrag: Um die Erntezeit möglichst zu verlängern und die Bestäubung bestmöglich zu fördern, empfiehlt es sich verschiedene Sorten von Beeren anzubauen, die unterschiedlich schnell zu einer Ernte führen.
  4. Richtiges Umfeld: Die richtige Erde zu verwenden, den Standort entsprechend den Bedürfnissen zu wählen und auf eine gute Pflanz-Nachbarschaft zu achten sind das A und O.
  5. Richtige Bewässerung: Es ist wichtig Staunässe zu vermeiden und die Bewässerung den Bedürfnissen und Temperaturveränderungen anzupassen.

Einmal gepflanzt und angewachsen sind Beerensträucher relativ pflegeleicht. Vor allem wenn deine Beeren im Freiland stehen, brauchst du dir nicht viele Sorgen um die Bewässerung zu machen. Um ein wenig Pflege muss man sich dann aber doch auch kümmern und etwa Himbeeren jährlich zurückschneiden. Wenn du deine Beeren im Topf anbaust, musst du dir eine gute Bewässerungsstrategie überlegen, bist aber vor allem im Standort sehr flexibel.

Im Hochbeet können Erdbeeren ganz an den Rand gepflanzt werden und einfach dem hohen Beet entlang runterhängen. Dadurch kann wertvoller Platz gespart werden. Auch in Hängetöpfen machen entsprechende Hänge-Erdbeer-Sorten als Platzwunder ordentlich was her.

Wie sieht das im Flaura-Garten aus?

Wir haben uns dafür entschieden, unsere Erdbeeren im Freiland in Beeten und in Töpfen anzubauen, denn von den leckeren und süßen Früchtchen kann ich nicht genug bekommen. Unseren Himbeer-Strauch habe ich ins Freiland gesetzt und die verschiedenen Heidelbeer-Sorten finden sind gemeinsam in einem großen Topf wieder. Letzteres hat vor allem den Vorteil, dass die Heidelbeeren, die gerne saure Böden mögen, ihr ganz eigenes Zuhause haben, wo der PH-Wert der Erde genau ihren Vorlieben entspricht.

Die Top 3 für deinen Naschgarten

1. Erdbeere

Erdbeere und Knoblauch – die perfekten Nachbarn
Pflanzzeit:Am besten im Frühjahr oder im Herbst
Pflanzort:Im Freiland, Topf oder im Hochbeet, sonnig
Erde:Lockerer, durchlässiger Boden & nährstoffreiche Erde
Mischkultur-Tipp:Knoblauch
Garten-Tipp:Mulchen
Ernte-Tipp:Ernte Erdbeeren früh morgens und bewahre sie im Kühlschrank auf – so bleiben sie länger frisch
Erdbeerblüten an einer Erdbeerpflanze im Topf

Die saftig-süße Erdbeere schmeckt herrlich, ist kinderleicht anzubauen und pflegeleicht. Je nach Lage wird die Erdbeerpflanze am besten im Frühjahr oder im Herbst eingepflanzt. Sie fühlt sich sowohl im Topf, im Hochbeet oder im Freiland wohl und mag es gerne sonnig und warm. Im Hochsommer und Herbst ist dann Erntesaison. Die Erdbeeren sollten regelmäßig abgeerntet werden, damit dir Vögel oder Insekten nicht zuvorkommen.

Spätestens, wenn sich die ersten Beeren zeigen, solltest du deine Erdbeerpflanze mulchen. Nicht nur, um die Erde unter deiner Erdbeerpflanze gleichmäßig feucht und die Beeren sauber zu halten, sondern auch um die Früchte vom Schimmeln und Faulen abzuhalten. Am besten eignet sich dafür bei Erdbeeren grobes Material wie Stroh oder Rindenmulch.

Erdbeeren sind außerdem Starkzehrer, mögen also nährstoffreiche Erde und haben auch ab und an nichts gegen eine Düngergabe mit Beerendünger einzuwenden.

2. Himbeere

Saftige und zart rosarote Früchte – Himbeeren in unterschiedlichen Reifegraden
Pflanzzeit:Am besten im Frühjahr oder im Herbst
Pflanzort:Im Freiland, Topf oder im niederen Hochbeet, vor allem aber windgeschützt und sonnig bis halbschattig
Erde:Lockerer, durchlässiger Boden & nährstoffreiche Erde
Mischkultur-Tipp:Zwiebel, Knoblauch, Ringelblume
Garten-Tipp:Mulchen und Rankhilfe bereitstellen
Ernte-Tipp:Für eine Ernte die ganze Saison über pflanze Sommer- und Herbsthimbeeren an
Himbeeren sollten im Garten abgegrenzt werden, damit sie sich nicht unkontrolliert ausbreiten können.

Die fluffige, rosarote, süße Beere ist ein wahrer Gaumenschmaus und im Supermarkt in der Frischverzehr-Variante ganz schön teuer einzukaufen. Besser ist es daher die leckere Beere selbst im Garten oder auf dem Balkon zu haben.

Himbeeren setzt du am besten im Herbst oder im Frühjahr in die Erde. Geerntet wird bei Sommer-Himbeeren zumeist schon ab Juli und bei Herbst-Himbeeren bis spät in den Herbst hinein. Himbeeren breiten sich im Garten gerne aus, daher achte bei der Pflanzung auf eine Wurzelbarriere. Mehrere Himbeeren solltest du durch Abstände von ca. einem viertel Meter bis 40 cm getrennt setzen. Herbst-Himbeeren werden vollständig zurückgeschnitten und Sommer-Himbeeren an jenen Ruten, die in diesem Jahr Früchte getragen haben und leicht verholzt sind. Für den Anbau im Topf eigenen sich vor allem Himbeersorten, die einen kompakten Wuchs aufweisen wie etwa Zwerghimbeer-Sorten.

3. Heidelbeere, Blaubeere, Moosbeere

Saftiges Blau – Reife Heidelbeeren am Strauch
Pflanzzeit:Am besten im Frühjahr oder im Herbst
Pflanzort:Im Freiland, Topf oder im Hochbeet, sonnig
Erde:Waldige & saure Erde
Mischkultur-Tipp:Andere Pflanzen, die es sauer/waldig mögen zB Preiselbeeren
Garten-Tipp:Mulchen mit Rindenmulch
Ernte-Tipp:Bei einer Vielzahl an Beeren lohnt sich ein sogenannter Beeren-Riffel bei der Ernte
Wunderschöne glockenförmige Blüten von Heidelbeeren

Die blau-violette Beere hat viele Namen und ist im Anbau eine etwas eigensinnigere Zeitgenossin. Geschmacklich ist sie vielseitig und unkompliziert in der Verarbeitung sowie im Verzehr und mit ihren Antioxidantien nebenbei noch ein Jungbrunnen. Doch sie fühlt sich nicht in einfacher Gartenerde wohl, sondern braucht es etwas „waldiger“. Das mag aber nicht bedeuten, dass du auf die Heidelbeere in deinem Garten oder auf deinem Balkon verzichten musst, denn selbst die eigensinnigste Beere kann im Topf angebaut werden. Wichtig dabei ist vor allem, die richtige Erde zu verwenden, denn die Heidelbeere mag es sauer. Bei einem PH-Wert von 4,0 bis 5,0 fühlt sie sich besonders wohl. Das ist etwa bei Moorbeet- oder Rhododendren-Erde der Fall. Zudem ist sie kein großer Fan von enger Nachbarschaft. Mit der Preiselbeere oder mit Rhododendron-Pflanzen, die es auch sauer mögen, versteht sie sich aber prächtig. Gegossen wird die Heidelbeere mit kalkarmen Wasser, also am besten mit Regenwasser.

Heidelbeeren sollten am besten im Frühjahr oder Herbst gesetzt werden.
Heidelbeer-Topf-Anleitung: Wähle eine großen Topf mit Abflussmöglichkeit, fülle ihn mit Rindenmulch und forme in der Mitte ein etwas größeres Pflanzloch für deine Heidelbeerpflanze. Fülle etwas Moorbeet- oder Rhododendren-Erde in das Pflanzloch, gibt die Pflanze hinein und fülle sodann die Seiten rund um den Wurzelbereich der Pflanze mit der sauren Erde auf. Angießen. Fertig!

Fazit

Wie du siehst ist kein großer Hokuspokus nötig, um deine selbst angebauten Beeren naschen zu können. Mach dir einfach im Vorhinein ein paar Gedanken darüber was du gerne naschen möchtest und wo du Platz für den Anbau hast. So kannst du entsprechende Pflanzensorten (zB Zwergsorten) und das richtige Zubehör (entsprechend große Töpfe, die richtige Beerenerde, etc.) erwerben. Dann steht dem eigenen Naschgarten ja nichts mehr im Weg, oder?

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