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Gelbe, rote und pinke Beete

Rote, gelbe & pinke Beete – Farbenpracht im Gemüsebeet & am Teller: Tipps für Anbau, Ernte & Verzehr

Lesezeit: 10 Minuten

Die rote Knolle gibt’s längst nicht mehr nur in einer Variante. Vielmehr sind die andersfarbigen Kollegen der roten Beete oder Roten Bete, wie man sie auch schreiben kann, auf dem Vormarsch. Ob in tiefgelber Optik in der Sorte „Burpees Golden“, oder sogar mit pinken Ringen, wie bei der Sorte „Tonda di Chioggia“, die schrillen Verwandten der roten Rübe machen visuell und auch geschmacklich ganz schön was her. Na? Das wär doch was für deinen Garten, oder? Schließlich ist die genügsame Rübe kinderleicht anzubauen.

Anbau

Rote Beete und ihre Verwandten in anderen Farben sind nicht schwer anzubauen, denn die Rübe ist relativ anspruchslos und problemlos zu ziehen.

Beete-Aussaat-Fakten

  • Keimtemperatur: ca. 12 °C
  • Keimdauer: ca. 5 Tage bis 1 Wochen
  • Saattiefe: 1 bis 2 cm tief
  • Abstand: Einzeln, in Reihen (25 – 30 cm zwischen den Reihen) oder in Nestern in 10 cm-Abständen
  • Menge: Am besten 2 Körnchen pro Pflanzloch und später vereinzeln bzw. beim Pikieren aussortieren
  • Anzucht-Start: am besten zwischen Anfang/Mitte April bis Ende Juni
  • Voranzucht Indoor ab März möglich

Pflege-Hinweise

Gelbe Beete in einer Reihe mit Stroh gemulcht

Sieh dir unsere Checkliste an:

Was Beete magTipps aus dem Flaura GartenCheck
Variabler StandortBeete wächst sonnig bis halbschattig, die Rübe fällt je nachdem größer oder kleiner aus.
Mäßig NährstoffeRote Beete zählt zu den Mittelzehrern und wächst auf nahezu jedem Boden. Sie braucht also nicht so viel Nährstoffe, wie Starkzehrer (das sind etwa Tomate, Gurke und Chili), sodass bei gepflegtem Boden keine zusätzliche Düngung über den Wachstumsverlauf nötig wird.
Mäßige BewässerungIm Jungpflanzenstadium braucht die Beete eine gleichmäßig feuchte Erde, später reicht es sie zu mulchen und regelmäßig zu prüfen, ob die Erde noch feucht ist bzw. fallweise zu gießen.
Aussaat & VereinzelnRote Beete kann am besten ab April bis Juni im Freien ausgesät werden und ab Mitte März indoor vorgezogen. Die Beete sollte beim Pikieren oder im Freien, wenn es zu viele Pflänzchen in einem Pflanzplatz sind, vereinzelt werden. Das bedeutet, die schwächsten Pflänzchen auszusortieren, sodass nur die Stärksten im Beet verbleiben.
Gute & schlechte NachbarnBeete jeder Art eignet sich bestens als Nachbar neben Kohlgewächsen aller Art, aber auch neben Gurken, Dill, Salat oder Bohnen.
Eher schlecht vertragen sich etwa Kartoffeln, Mangold und Lauch mit den bunten Rüben.

Gut zu wissen: Beete-Fakten!

Rote Beete als Jungpflanze im Nest angepflanzt

Saatkorn & Menge

  • Zwillinge, Drillinge,… Aus einem Saatkorn können mehrere Pflänzchen entstehen. Achte daher darauf, dass du bei der Anzucht nicht zu viele Körnchen in die Erde gibst, auch wenn man von der leckeren Beete eigentlich nicht genug essen kann. Ziehst du zunächst ein paar Keimlinge und später mehr Beete-Keimlinge, zehrst du auch in der Folge von der versetzen Ernte. Das bedeutet, dass nicht alle deine Beete-Knollen auf einmal zu ernten sind, sondern du sie sukzessive verbrauchen kannst, ohne allzu viel Ernteüberschuss.

Blattgrün der Beete ist essbar

  • Die Blätter der Rübenknollen, Beetegrün genannt, kann man vor allem im jüngeren Stadium als leckeren Salat genießen, ein sogenannter „Babyleaf“-Salat, also Baby-Blatt-Salat.

Der richtige Erntezeitpunkt

  • Die beste Erntezeit ist 55 Tage nach der Aussaat, denn die Rübe wird am besten jünger geerntet, damit sie ihre vollen Aromen behält. Die Knollen, können aber auch ganz schön lange im Gemüsebeet bleiben, um richtig groß zu werden, wenn etwa das Ziel verfolgt wird sie zu Chips zu verarbeiten.

Im Nest angepflanzt

  • Die Knollen sind gerne unter Freunden. Die Beete-Pflänzchen wachsen gerne gemeinsam, am besten zu zweit, dritt oder viert mit anderen Beeten. Das hat seine Vorteile: Die feinen Keimlinge sind leichter anzupacken, wenn du gleich mehrere gemeinsam umsetzen kannst. Du kannst nach Bedarf die größeren Rüben ernten und die kleineren haben dann einfach mehr Platz weiter zu wachsen.

Wintergemüse?

  • Rote, gelbe und pinke Beete sind nicht winterhart, können aber in milden Lagen durchaus im Beet überwintern und bei Bedarf geerntet werden. Eine dicke Schicht aus Mulch kann zudem vor Frostschäden schützen. Die Rübe kann aber auch sehr gut eingelagert werden und es gibt zahlreiche Wege die verarbeitete Knolle haltbar zu machen.

Wie kannst du Beete zubereiten?

Die Rübe kann frisch verzehrt, gekocht, gebacken oder auch gedörrt werden. In Sachen Haltbarkeit kann sie eingelagert oder verarbeitet werden. Beim Kochen der Beete solltest du aber beachten, dass sich die Farbe etwas verändern kann, die „Tonda di Chioggia“-Sorte etwa ihre Farbe verliert und weiß wird.

Gerichte mit der Rübe

  • Salat mit frischer oder gekochter Beete
  • Beete-Chips im Backofen
  • Ofengemüse
  • Gedörrte Beete
  • Beete Kuchen oder Muffins
  • Rote Beete Gnocchi
  • Beete-Suppe oder Gemüse-Suppe mit Beete

Unsere 2 Lieblingsrezepte mit Rübe

Verschiedenfarbige Beetescheiben mit Nüssen, Ziegenkäse und Feigenmarmelade

Ein besonderer Bunte-Beete-Teller – stilvoll & lecker!

  • Rüben ungeschält (Schützt vor den Ausbluten bei roten Rüben) in Wasser ca. eine halbe Stunde kochen.
  • Abgießen und etwas abkühlen lassen.
  • Dann unter fließendem Wasser oder in einer mit Wasser gefüllten Schüssel Schale abrubbeln. Das Schützt vor Verfärbungen an Fingern und Küchenutensilien.
  • Schließlich die Beete in feine Scheiben schneiden und mit Ziegenkäse, Feigenmarmelade und Nüssen verfeinern.
  • Als Highlight „on top“ etwas schwarzen Sesam und Kräuter darüber streuen.
Das gewisse Etwas – Pinke Beete mit allen Teilen der Kapuzinerkresse garniert

Pinke Beete-Carpaccio mit Wow-Effet

  • Pinke Beete der Sorte „Tonda di Chioggia“ schälen, waschen und ganz hauchdünn hobeln.
  • Schön auflegen und nach Wahl marinieren.
  • Tomaten fein in Scheiben schneiden und als Bett für die Kapuzinerkresse in der Mitte platzieren.
  • Walnüsse fein hacken und darüber streuen.
  • Mit Blättern, Blüten und Samen der Kapuzinierkresse garnieren.

Gesundheit und Fitness

Rote, gelbe und pinke Beete sehen nicht nur im Garten und am Teller prächtig aus, sondern sind auch ganz schön gesund. Neben Eisen, Folsäure, Vitaminen und Mineralstoffen, ist die Knolle zudem noch kalorienarm. Die Wunderknolle ist ein wahres Multitalent in Sachen Gesundheit: Sie stärkt die Abwehrkräfte, schützt die Zellen, hat eine positive Wirkung auf Blutdruck und -bildung und hält uns so fit. Die interessante Farbe verdankt die rote Beete übrigens dem Farbstoff Betanin, der auch als natürliches Färbemittel, z.B. von Ostereiern, dienen kann.

Fazit

Ein Haufen Gründe also, die Knolle selbst anzubauen!

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